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Die Gemeinde - Die Pfarrer:
Die Pfarrer der Waldkirche im Überblick:
Pfarrer Stefan Huber:
Ende 2003 kam Pfr. Huber mit seiner Frau und drei Kindern nach Lenggries.
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In seiner Amtszeit ...
... wurde der Wein beim Abendmahl gegen Traubensaft ersetzt
... sind jetzt auch Kinder fürs Abendmahl zugelassen
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Pfarrer Gerhard Schmalz:
Am 16.09.1989 wurde Pfr. Schmalz durch Dekan Dr. Rusam eingeführt.
... am 25.05.2003 verabschiedet.
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In seiner Amtszeit ...
... fanden die 1. Ökumenische Exerzitien statt
... fand die 1.Ökumenische Kinder Bibelwoche statt
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Pfarrer Bosch:
1982 kam Pfr. Bosch zu uns nach Lenggries. |
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In seiner Amtszeit ...
... bekam der Kirchenchor einen lebhaften Aufschwung
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Pfarrer Burghard Siede:
Am 1.7.1973, einem bayerischen Bilderbuchsonntag, wird Pfarrer Siede, bisher 1. Pfarrer von Coburg-St.Markus, in sein Amt als Pfarrrer von Lenggries eingeführt. Dekan Goschenhofer und Senior Wendler nehmen die Installation vor. Grußworte des Landrats" des Bürgermeisters von Lenggries, des katholischen Dekans von Bad Tölz und der örtlichen Schulleitung schließen sich an. Auf der Wiese vor der Kirche hat die Gemeindejugend zwei Großzelte aufgebaut. Zum Mittagessen gibt es Weißwürste und Semmeln; Coburger Kirchenvorsteher braten auf offenem Feuer Thüringer Bratwürste. Es war ein festlicher Einstand mit vielen Gesprächen hin und her.
Aus dem Leben der Kirchengemeinde:
Der Gemeindeaufbau, besonders die Arbeit mit der jungen Generation war ein Herzensanliegen des Amtsvorgängers Pfarrer Pfalzer. Seine Impulse begleiten die weitere Arbeit. Es finden sich 25 Männer und Frauen, die Gemeindebriefe austragen, Einladungen weitergeben, Spenden annehmen und Besuche machen. Die herkömmlichen Gottesdienste 'werden durch Themen orientierte Predigten ergänzt. Abendgottesdienste unter der Überschrift "Musik und Meditation" werden gern besucht oder als Bildgottesdienste gestaltet. Am Himmelfahrtstag wird der Gottesdienst in freier Natur gehalten.
Im Sommer versammelt sich eine kleine Urlaubergemeinde in der katholischen Pfarrkirche Jachenau. Zur Freude aller fungiert der Ortspfarrer als Mesner im evangelischen Gottesdienst. Am Heiligabend werden, um der drangvollen Enge zu entgehen, drei Gottesdienste angeboten: 16.00 für Familien mit Krippenspiel; 18.00 Christvesper mit Krippenspiel und festlicher Musik; 22.00 besinnliche Christmette. Die Gemeinde nimmt das Dreifachangebot gern an und freut sich an schönen Gottesdiensten.
Zwei Ereignisse sind besonders zu erwähnen: Am 1.März 1974 treffen sich evangelische und katholische Frauen zum ersten Mal in der Waldkirche. Sie haben den Gottesdienst anlässlich des Weltgebetstages der Frauen gemeinsam vorbereitet. "Am Frieden bauen" ist ihr Thema. Aus dieser Begegnung entwickelt sich in den folgenden Jahren ein reger Austausch zwischen den Gemeinden. Im Rahmen der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen lädt das katholische Pfarramt zu einem ökumenischen Wortgottesdienst ein: Sonntag, 21 Januar 1971, um 19.00 Uhr. Die Pfarrkirche ist voll besetzt. Pfarrer Siede predigt, ein kath. Teilnehmer kommentiert: "Das war echt ökumenisch und ökonomisch; wir haben nur eine Kirche beheizt und einen Organisten gebraucht..."
Durch den Weltgebetstag der Frauen angeregt, treffen sich ab 1974 Frauen im Pfarrhaus. Als "Frauen unter sich" sprechen sie über Erziehungs-/ Ehe- und Glaubensfragen. Der Seniorenkreis kommt regelmäßig im Gemeinderaum der Kirche zusammen. die Senioren bestimmen das Thema; Gespräche und geselliges Beisammensein wechseln sich ab. Konfirmandeneltern begleiten ihre heranwachsenden Kinder im "Konfi-Unterricht für Erwachsene". Die sonntägliche Predigt wird in einem Bibelkreis durchdacht und vorbereitet.
Das zweite große Ereignis ist das 25-jährige Jubiläum der Waldkirche: sie wurde am 22.8.1954 eingeweiht. Das Kirchweihjubiläum wird am 21.10.1979 gefeiert. Die Süddeutsche Zeitung berichtet darüber: Bei idealem Spätsommerwetter hat sich die ganze Gemeinde sowie Vertreter der Tölzer Muttergemeinde in der idyllisch gelegenen Waldkirche eingefunden. Die Festpredigt hält der Initiator des Kirchenbaues Kirchenrat Ludwig Roth... . Er hat 27 Jahre lang als Pfarrer von Bad Tölz gewirkt und per Fahrrad die anwachsende Gemeinde Lenggries betreut... . Nach dem Festgottesdienst pflanzt Kirchenvorsteher Hartwig eine Kastanie als Gedächtnisbaum vor der Waldkirche. Eine große Kinderschar lässt gleichzeitig 50 bunte Luftballons in den Himmel steigen. Für jeden Ballon haben Kinder einen lustigen Anhänger gebastelt und bemalt. Pater Koppmann überbringt die Grüße der katholischen Kirchengemeinde. Seitens der politischen Gemeinde übermittelt Gemeinderat Schröpfer die Grüße von Bürgermeister Dr. Seybold. Pfarrer Krug aus Bad Tölz bemerkt augenzwinkernd: "Etwas Ordentliches ist in den letzten 25 Jahren aus der Lenggrieser Tochterkirchengemeinde geworden." - Bei dem anschließenden geselligen Beisammensein gibt es Eintopf und Bier. Die Gemeindejugend feiert das Jubiläum mit Volkstänzen und lustigen Spielen. Am Nachmittag versammeln sich nochmals viele Gläubige im Gotteshaus; sie hören Berichte aus alter Zeit und sehen einen Kurzfilm, der während der Bauzeit der Kirche und der Glockenweihe gedreht worden ist.
(zusammengefaßt nach dem Bericht der SZ)
Aus der Kinder- und Jugendarbeit:
Ostern 1974 erhält Pfarrer Siede eine Einladung des orthodoxen Klosters Sveti Archangeli: "Kommen Sie mit einer Jugendgruppe zu uns. Sie sind unsere Gäste!" Das Kloster liegt am mittleren Flußlauf der dalmatinischen Krka. Dieser Fluss, canonartig eingeschnitten und von mehreren Wasserfällen unterbrochen, schlängelt sich durch das karstige Hochland und fließt in der Nähe der kroatischen Hafenstadt Sibenik ins Meer.
Das Kloster dient als Priesterseminar. Über 100 junge Männer werden hier von den Mönchen unterrichtet und auf den Beruf eines orthodoxen Pfarrers vorbereitet. Einer der Mönche hat in Deutschland studiert; Pfarrer Siede kennt ihn von früher.
Seine Einladung gibt den Anstoß, eine Fahrt an die dalmatinische Krka zu planen. Einer der Teilnehmer erinnert sich: " Pfingsten 1974 starten wir zu acht in zwei PKWs mit Bootswagen und vier Zweier-Kajaks. Die Fahrt geht über Triest, Rijeka auf der Küstenstraße Richtung Süden. 20 km vor Sibenik biegen wir links ab und fahren ins Inland. Nach weiteren 20 km halten wir an einem Feldweg, der 12 km steil bergab zum Kloster führt. Im Schritttempo fahren wir hinunter. Plötzlich taucht das Ziel unserer Reise auf: das Kloster. Wir werden herzlich begrüßt und bewirtet. Wir überreichen unser Gastgeschenk: eine Schreibmaschine in kyrillischer Schrift.
Das Museum des Klosters birgt kostbarste Handschriften, Kelche, Kreuze, Gewänder. Wir nehmen an den Gottesdiensten teil und werden von den liturgischen Gesängen der Seminaristen tief bewegt. Ihr Leben ist einfach und entbehrungsreich; neben einem intensiven Studium arbeiten sie täglich mehrere Stunden auf dem Feld, um Getreide, Kartoffeln und Bohnen anzubauen und zu ernten. Sie müssen sich selbst versorgen.
Als wir unsere Zelte am Ufer des Flusses aufgebaut haben, kommen sie zu uns und knüpfen erste Kontakte. Natürlich laden wir sie ein, mit unseren Booten eine Probefahrt zu machen. Nach vier Tagen brechen wir auf, paddeln flussabwärts und erreichen gegen Abend ein Franziskanerkloster. Auch dort werden wir herzlich begrüßt und bewirtet."
Die positiven Erfahrungen - das gleichbleibende gute Wetter, die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft - das alles und vieles mehr lässt den Entschluss reifen, jährlich eine 12-tägige Pfingstfahrt für konfirmierte Burschen und Mädchen zu planen. Ziel dieser Fahrten ist die Südspitze der Halbinsel Istrien; sie liegt nur 540 km von Lenggries entfernt und ist, was die Anreise anbelangt, in einem Tag zu erreichen.
Und so ist es: die erste Pfingstfahrt startet 1975, die letzte 1981. Die Zahl der Teilnehmer schwankt zwischen 12 und 18 Burschen und Mädchen. Das Pfarrersehepaar ist wie "Vater und Mutter" in ihrer Mitte.
7 km südlich von Pula liegt ein kleiner, familiärer Campingplatz, der in den Pfingstferien für unsere Gruppe reserviert bleibt. Unter weit ausladenden Seekiefern werden die Zelte aufgebaut. Die Burschen sammeln Schwemmholz, um Tische und Bänke zu "Zimmern", dazu eine Küche mit Abstellregalen. Die Mädchen räumen auf und ein. Frühmorgens fahren drei Mädchen mit der Pfarrfrau zum Wochenmarkt nach Pula. Die Selbstverpflegung trägt dazu bei, die Kosten niedrig zu halten. Hinzukommt, dass gemeinsames Kochen, Abspülen und Aufräumen Verantwortung weckt und Spaß macht.
In der Pfingstzeit ist es auf dem Campingplatz besonders schön. Überall blüht es; der gelbe Ginster leuchtet von ferne. Das Meer ist warm und lädt zum Baden und Paddeln ein. Nachts ist es angenehm kühl. Zwei vorgelagerte Inseln geben ein Gefühl von Sicherheit, wenn die junge Mannschaft mit den Booten unterwegs ist. Der Tag klingt aus mit Volleyball, Volkstanz und Gebet. Die große Stille am Abend ist ein besonderes Geschenk.
Die Teilnehmer der Pfingstfahrten haben die Jugendarbeit immer wieder belebt und gefördert. Sie treffen sich untereinander oder im Gemeinderaum. Tanzkurse werden geschätzt; Bastelgruppen kommen zusammen. Kindertage und Wochenendfreizeiten werden gehalten. Unter den Internatsschülerinnen der Hohenburg bildet sich ein Gesprächs- und Bibelkreis. Wenn Baumaßnahmen anstehen, stellen sich ältere Burschen gern als Helfer zur Verfügung.
Über den Kirchturm hinaus ...
Im Jahr 1978 weitet sich der Horizont der Kirchengemeinde in zwei Richtungen: ihr wird die Kirchgemeinde Grevesmühlen/Mecklenburg als Patengemeinde zugewiesen. Mit der dortigen Pastorin Ilse Vogt entsteht ein lebhafter Briefverkehr; sie nennt Namen von hilfsbedürftigen Gemeindegliedern, die alsbald von Lenggrieser Familien unterstützt werden. Eine Besuchsreise wird organisiert. 1982 gelingt es, eine komplette Läuteanlage für die Glocken der dortigen Kirche zu beschaffen und auf den Weg zu bringen. Sie erinnert noch heute an die Spendenbereitschaft der Lenggrieser Gemeinde.
Der zweite Schritt geht in Richtung Tanzania. Eine deutsche Lehrerin, die im Hochland von Tanzania an der German elementary school unterrichtet, bittet um Kleiderspenden für afrikanische Grund- und Hauptschüler. Der Schulort Kidugala liegt 1500 m über dem Meeresspiegel; im afrikanischen Winter kann es dort sehr kalt werden. Viele der 550 Schüler haben keine Winterbekleidung und frieren. Die Kirchengemeinde nimmt den Hilferuf freudig auf und sammelt im Laufe der nächsten Jahre über 1300 kg hochwertige Kleidung und Wäsche. Eine Gruppe von Frauen ordnet die Spenden und verpackt sie in Seesäcke, die a 10 kg auf dem Postweg nach Tanznia verschickt werden. Es klingt unglaublich: Nichts ging verloren; nur hin und wieder verringert sich das Gewicht der einzelnen Seesäcke. Warum? Auch afrikanische Zöllner haben Kinder ...
Bauaufgaben:
Bereits im Winter 1973/74 zeigt es sich, dass die Sanierung der Waldkirche dringend geboten ist. Bereits der Amtsvorgänger Pfarrer Pfalzer hat das Kirchendach, das ursprünglich mit Biberschwanzziegeln gedeckt war, in Kupfer eindecken lassen. Immer wieder hatten sich einzelne ZiegeIn gelöst und Kirchgänger gefährdet. Das Dach des Kirchenanbaues, noch in Biberschwanz gedeckt, war an verschiedenen Stellen undicht und regnete ein. Nach einem Wolkenbruch stand das Wasser knöcheltief im Keller. Die Einraumwohnung im Dachgeschoß, die 1954 als Notwohnung konzipiert war, hatte weder Bad noch WC.
Für die Baumaßnahmen wird als Architekt Prof. Franz Riepl/München gewonnen. Er schlägt vor, den Kirchenanbau nach Norden und Westen dahingehend zu erweitern, dass eine Vorhalle für Kirche und Gemeinderaum gewonnen und die Dachwohnung angemessen erweitert werden kann.
Die Bauarbeiten beginnen im Herbst 1975: Dach und Dachstuhl des Kirchenanbaues werden abgenommen, das Erdreich auf der Ost-, Nord- und Westseite abgebaggert und neue Außenmauern auf der Nord- und Westseite aufgeführt. Ein neuer Dachstuhl wird errichtet und in Kupfer eingedeckt. Während der Bauarbeiten ist der Kircheneingang durch eine Folien bespanntes Holzgerüst geschützt, so dass die Gottesdienste ohne wesentliche Behinderung gehalten werden können. Abgesehen vom Innenausbau sind die Bauarbeiten am 1. Advent abgeschlossen.
Der Innenausbau kommt im Frühjahr 1976 zum Zug. Die Dachgeschoßwohnung kann im Oktober bezogen werden. Freiwillige Helfer übernehmen die Arbeit an den Außenanlagen. - Vor dem Kirchweihjubiläum 1979 werden die Innenwände der Kirche gereinigt und geweißelt, die Holzdecke abgewaschen und die Wandbeleuchtung verbessert. Alles in Eigenarbeit. Die Orgel braucht eine gründliche Reinigung: alle Pfeifen werden ausgehaut, entstaubt und neu gestimmt. Für die baulichen Gesamtmaßnahmen hat die Kirchengemeinde 170.000.- DM aufgebracht; das Landeskirchenamt hat 99.000.- DM gegeben. Dritte haben 48.000.-- DM beigesteuert. Für die große Opferbereitschaft der Gemeinde sei herzlich gedankt.
Fazit:
Die umfangreichen Baumaßnahmen wurden zu einer Zeit ausgeführt, als die Landeskirche nur begrenzte Zuschüsse gewähren konnte. Die wirtschaftliche Rezession der siebziger Jahre machte sich bemerkbar. So war Sparsamkeit geboten. Die landeskirchliche Baugenehmigung wurde erst dann erteilt, nachdem die Kirchengemeinde einen hohen Anteil an finanzieller Eigenleistung zugesagt und angespart hatte. Dieser Aspekt hat auch den Gemeindeaufbau geprägt und belastet.
Pfarrer Siede schreibt dazu:"Ich hatte eine "Kirche der Zukunft" vor Augen, die finanziell mehr und mehr unabhängig werden wird. Sie lernt, Gemeindeaufbau auf viele Schultern zu legen und anstehende Aufgaben freiwillig oder kostengünstig zu übernehmen. Ich sah mich als einer unter vielen Mitarbeitern, die freudig und überzeugt für die Sache Gottes in Lenggries eintreten. Die befreiende Botschaft des Evangeliums schenkt Mut, Kraft und Geduld. dazu. Die wunderbare Nähe und Treue Gottes ist der Grund dafür, dass die Kirchengemeinde voller Zuversicht in die Zukunft blicken kann."
Am 19. September 1982 wurde Pfarrer Siede in einem Dankgottesdienst verabschiedet.
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In seiner Amtszeit ...
... organisierte er jährlich (Pfingstferien) Fahrten mit Kajaks nach Jugoslawien
... 1974 fand zum 1. Mal der Weltgebetstag der Frauen mit der katholischen Gemeinde zusamman statt
... wurde 1975 die Kiche umgebaut/gestaltet
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Pfarrer Hans Pfalzer:
Frisch aus dem Predigerseminar, frisch verheiratet kam ich mit meiner Frau Gisela Ende Februar 1957 als Vikar nach Lenggries. Der Pfarramtsführer von Bad Tölz, Pfarrer Dr. Wunsiedler stellte uns am 3. März 1957 im Gottesdienst der Gemeinde vor.
Er wies mich in meine Aufgaben ein:
- Gottesdienste in Lenggries, im Wechsel auch in Jachenau und Vorderriß,
- Bibelstunden in Arzbach,
- Religionsunterricht in Lenggries, in Schloß Hohenburg, im Wechsel in Wegscheid/Jachenau, Fall/Vorderriß und Obergries,
- Konfirmanden- und Jugendarbeit,
- in Abstimmung mit dem Pfarramt in Bad Tölz alle übrigen gemeindlichen und seelsorgerlichen Tätigkeiten.
Nicht erst das Erfolgserlebnis, daß die Gemeinde zwei Kirchenglocken anschaffen und am 29. September 1957 im Gottesdienst festlich einweihen konnte, stärkte bei vielen, auch bei mir die Überzeugung, daß der Gemeindeteil Lenggries durchaus selbstständig sein könnte; dann müßten auch die Geistlichen in Lenggries nicht mehr so häufig wechseln. Gemeinsam betrieben und erreichten wir schon im August 1959 die Bildung einer Tochterkirchengemeinde Lenggries mit eigenem Kirchenvorstand. In den Jahren 1961/62 schafften wir den Bau eines sehr schönen Pfarrhauses und damit das Ende der bis dahin äußerst unzulänglichen Wohnverhältnisse des Vikariats. 1963 wurde das "Exponierte Vikariat" zur eigenständigen Pfarrei erhoben. Im Februar 1964 zum Pfarrer berufen, wurde mir auf meine Bewerbung hin mit Wirkung vom 1. März 1964 die Pfarrstelle Lenggries verliehen. Die Installation durch Herrn Dekan Renner aus Rosenheim erfolgte am 14. März 1964.
Eine Hauptaufgabe sah ich in einer biblisch-theologisch fundierten, lebensnahen und zeitkritischen Verkündigung. Sorgfältig vorbereitete und freundlich gestaltete Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen, Kirchenkonzerte, Männerabende und Nachmittage für Ältere Leute sollten die sehr unterschiedlichen Gruppierungen in der Gemeinde unter dem Evangelium zusammenführen. So wollten wir gerade in der der Diaspora des Isarwinkels zu evangelischer Lebensart Mut machen.
Ein anderer Schwerpunkt in all den Jahren war die Jugendarbeit. Seit 1961 stellten die Zeltlager in den Sommerferien für Jungschar und Gemeindejugend und nicht wenige Gäste den Höhepunkt in den vielfältigen Veranstaltungen und Unternehmungen des ganzen Jahres dar. In den letzten harten Wintern richteten wir auf der Kirchenwiese einen Eislaufplatz ein, für die Jugend des ganzen Ortes und abends für die Erwachsenen.
Bei Planung, Durchführung und Finanzierung technischer Vorhaben halfen auch weiterhin der Evang. Kirchenbauverein und engagierte Gemeindeglieder entscheidend mit, so bei der Einrichtung eines elektrischen Läutewerks für unsere beiden Glocken, beim Austausch der gefährlichen alten gegen eine neue Kirchenheizung und schließlich bei der notwendigen Erneuerung des Kirchendaches.
Es war eine Freude, mit so vielen aufgeschlossenen, tatkräftigen Menschen, gerade auch im Kirchenvorstand, sechzehn Jahre lang am Aufbau dieser Gemeinde beteiligt zu sein. Lenggries war mir zur Heimat geworden, genauso wie für meine Frau und unsere vier alle in Lenggries geborenen Kinder. Doch dann übernahm ich eine neue Aufgabe als Pfarrer im Schuldienst am Bernhard-Strigel-Gymnasium in Memmingen, meiner Heimatstadt. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von Lenggries am 22. Januar in einem letzten schönen Gottesdienst.
Hans Pfalzer, 12. Okt. 2009
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1968 - Zeltlager (Thema: "Mexikanisch")
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In seiner Amtszeit ...
... jährlich gabe es ein Zeltlager, meist in der Jachenau
... wurde im Winter die Wiese vor der Kirche zum Eisplatz umfunktioniert.
... wurde das Pfarrhaus gebaut.
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